Urban & mobil: Der Prinzessinnengarten Berlin

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Auf einer ca. 6000 qm großen Brachfläche in Kreuzberg ist im Juni letzten Jahres ein urbaner Gemüse- und Kräutergarten entstanden. Das Nachbarschaftsprojekt hat sich zu einem Treffpunkt entwickelt, bei dem nicht nur gegärtnert wird, sondern auch zusammen Mahlzeiten zubereitet werden.

Während Schrebergärten eine lange Tradition in Deutschland haben und auch in Städten weit verbreitet sind, gehört die Form des gemeinschaftlichen urbanen Gärtnerns noch eher zur Ausnahme. Diese Form der Landwirtschaft ist in Cuba und den USA stärker verbreitet, wird aber zur Zeit in vielen Städten neu entdeckt.

Der Prinzessinnengarten in Kreuzberg ist ein Nachbarschaftsprojekt, bei dem Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenkommen und gemeinsam etwas positives machen: Sie bauen Gemüse und Kräuter mitten in der Stadt an. Für Kinder ist es ein Ort, an dem sie grundsätzliche Zusammenhänge entdecken können (Wie entstehen Lebensmittel? Wie werden sie geerntet und zubereitet?).

Die Besonderheit an dieser Form der urbanen Landwirtschaft besteht darin, dass Lebensmittel dort angebaut werden, wo sie benötigt werden. So fallen Transportkosten weg. Auch wird vollständig auf Pestizide verzichtet und auf eine hohe Sortenvielfalt geachtet. Gleichzeitig findet ein Wissensaustausch statt: So bringen in die Stadt eingewanderte z.B. das Wissen mit, wie man bestimmte Gewürze anbaut und verarbeitet.

Im Gegensatz zu anderen Gartenprojekten ist der Prinzessinnengarten ein mobiler Garten. Alle Pflanzen werden in Kisten oder Säcken angebaut, sodass, falls die Fläche doch bebaut werden sollte, der Garten umziehen kann. Auf diese Weise wird auch das Problem der schlechten Bodenqualität in der Stadt umgangen.

Weitere Informationen:

4 Responses to “Urban & mobil: Der Prinzessinnengarten Berlin”

  1. kiralylany

    Jaj, de jó! Ach, wie schön;-)

  2. ein Problem, welches ich dabei seh, ist der enorme Wasserverbrauch bei dieser Form von Gärtnerei in (durchaus mit ErdÖl hergestellten) alten BäckerBrotkisten, also ein HerAnZiehen von Pflanzen, die absolut vom „Wohlwollen“ der Menschen abhänging …

  3. Hallo Karen, die Kritik ist meiner Meinung nach nicht komplett berechtigt, da im Prinzessinnengarten sehr darauf geachtet wird bereits vorhandene Behälter weiter zu nutzen. Der Wasserverbrauch ist sicher höher, da die Pflanzen keinen Kontakt zum Grundwasser haben. Dies ist an der Stelle notwendig, da der Boden auf Grund der vorherigen Nutzung nicht zum Nahrungsmittelanbau geeignet ist. Eine ganze Reihe ähnlicher Community-Garden-Projekte nutzen jedoch den vorhandenen Boden (und somit auch das Grundwasser).

  4. Der Erhalt der Prinzessinnengärten steht auf wackeligen Beinen.

    Der bestehende Mietvertrag läuft aus.

    Es gibt eine Petition an den Senat den Mietvertrag um 5 Jahre zu verlängern.

    Dafür braucht es noch Stimmen!

    Genaueres kann man hier nachlesen:

    http://prinzessinnengarten.net/kampange-wachsen-lassen/


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