Growtainer

This entry was posted by on Dienstag, 21 September, 2010 at

Bio-Lebensmittel sind in. Growtrainer bietet eine Möglichkeit, selbst, einfach und überall reines Bio-Gemüse anzubauen. Städter aufgepasst: Dieser Ansatz ist besonders interessant, wenn kaum Raum für einen eigenen Garten zur Verfügung steht.

Aktualisiert am 18.4.2011: Growtainer minimal

Growtrainer-Pflanzensystem

Growtrainer ist ein selbstregulierender Pflanzenkübel, der einen Anbau jedem egal ob auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten ermöglicht. Hinter dem Growtrainer-Prinzip stehen einfache physikalische Grundsätze. Die Wässerung und Belüftung der Wurzeln von unten und die Abdeckung der Oberfläche gehören zu den Erfolgsfaktoren dieses Pflanzensystems. Die gleichmäßige Selbstbewässerung wird durch Kapillareffekte aus einem Wasserbehälter ermöglicht. Die isolierende Abdeckung sorgt für selbstdosierende Vorratsdüngung und verhindert die Verdunstung.

Der größte Vorteil ist, dass Growtrainer sich einfach und schnell selbst fertigen lassen. Hier eine kurze Anleitung:

Ernte-Beispiele:

Hinter dem Pflanzensystem steht der gemeinnützige Verein Growtrainer n. e.V. , der die bereits in den USA bekannte Lösung (auch als kommerzielles Produkt) in Deutschland und Europa bekannt machen möchte. Ziel des Vereins ist die Förderung der lokalen Selbstversorgung mit gesunder Nahrung. Dieses Prinzip wird auch in Lateinamerika und Afrika eingesetzt, um Menschen in Armut bei der Selbstversorgung mit Lebensmitteln zu unterstützen.

Quelle: http://www.growtainer.de/

Growtainer minimal

Inzwischen wurde auch eine vereinfachte Version des Growtainers vorgestellt, der ohne Befüllungsrohr und mit wesentlich weniger Material auskommt. Allerdings ist diese Fassung noch kein echter Growtainer, da das selbstdüngende System mit der Abdeckplane und  dem schimmelfesten Guano darunter noch fehlt.

 

Weiteres Material:

6 Responses to “Growtainer”

  1. Sarah

    Noch nachhaltiger wird das oben beschriebene Konstrukt, wenn als Substrat statt (torfhaltiger) Blumenerde z.b. aus eigenen Küchenabfällen selbst hergestellte Terra Preta verwendet wird (geht auch in ner Stadtwohnung ohne Garten). Damit spart man sich dann obendrein den Mineraldünger, da Terra Preta bereits jede Menge Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form enthält, und zwar gebunden in mikrobieller Biomasse, wodurch sie gleichzeitig vor Auswaschung geschützt sind.

    Eine dem Growtainer zum verwechseln ähnliche Konstruktion ist übrigens im Buch „The urban homestead“ von Kelly Coyne und Erik Knutzen (ISBN: 9781934170106) bereits beschrieben…

  2. Hallo Sarah, danke für Deine Anregungen: Das Problem der Blumenerde war uns hier auch schon aufgefallen (im Baummarkt gibt es kaum Blumenerde ohne Torf, und Kompost gibt es gar nicht zu kaufen, guten Kompost selbst machen geht braucht aber Zeit und geeigneten Raum).
    Wenn Du eine Anleitung hast, wie man Terra Preta herstellen kann, können wir sie gerne hier veröffentlichen ich kenne (und warte) nur: http://www.juwi.de/bioenergie/angebote/palaterra.html
    Ansonsten könnte man auf Terra Preta auch mal das Square Foot gardening weiter zu einer echten „Regionalen Innovation“ entwickeln: http://www.transition-initiativen.de/group/lokaleernhrung/forum/topics/square-foot-gardening

  3. Sarah

    Kompost kann man auch ohne Garten herstellen, und zwar in einer „Wurmkiste“, die selbst das ganze Jahr durch im Zimmer stehen kann ohne unangenehm zu riechen. Den Tip gab mir Edouard van Diem von der Permakultur-Initiative Hamburg.
    Und zwar braucht man dafür zwei stapelbare rottebeständige Behälter mit vielen Löchern im Boden, eine wasserdichte Wanne zum Auffangen und abgießen eventueller Sickersäfte, nen Deckel zum lockeren Abdecken und gute Erde mit Kompostwürmern drin (vorzugsweise Eisenia foetida, der hat nen großen ökologischen Toleranzbereich und lebt gerne sehr gesellig). Die untere Kiste wird nun mit der Erde mit den Würmern gefüllt, dann kommt die abgedeckte andere Kiste obendrauf, in der man dann anfängt z.B. Küchenabfälle zu sammeln bis sie voll ist. Die Eisenias wandern dann mit der Zeit dem Futter hinterher durch die Löcher in die obere Kiste und adaptieren sich dabei an die dortigen Bedingungen (sprich sie überleben auf diese Weise besser als wenn man sie direkt in ne Sammlung von Küchenabfällen hineinwerfen würde).
    Dadurch kann untere Kiste dann nach einer Weile geleert werden und die Erde zum Gärtnern verwendet. Die leere Kiste stellt man dann auf die andere Kiste obendrauf, füllt nun diese mit frischen Küchenabfällen, die Eisenias wandern wieder 1 Stockwerk weiter nach oben, wenn unten alles durchvererdet ist, kann die untere Kiste wieder geleert werden,… und so weiter und so fort…

  4. Sarah

    Nachtrag:
    Im Vergleich zur Terra Preta Herstellung gehen bei einer normalen Kompostierung jedoch große Teile des im org. Ausgangsmaterial enthaltenen Kohlenstoffs und Stickstoffs durch mikrobielle Umwandlung in CO2 bzw. N-Oxide (z.B. Lachgas) wieder in die Atmosphäre verloren…

  5. Ole

    Alles was man braucht und wissen muss, um seine eigene fruchtbare Terra Preta herzustellen findet man bei http://www.triaterra.de

    http://www.triaterra.de/epages/62153231.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62153231/Categories/Infoseiten_EM_%26_Terra_Preta

    Sehr spannend ist auch dieses Interview zur Terra Preta mit Dr. Haiko Pieplow und Marko Heckel. Unbedingt anschauen:
    http://www.youtube.com/watch?v=uAWQd4lx77Q

    Ebenfalls sehr empfehlenswert sind die folgenden beiden Links zur Terra Preta Sanitation:

    http://www.sswm.info/category/implementation-tools/wastewater-treatment/hardware/site-storage-and-treatments/terra-preta-

    http://www.sswm.info/category/implementation-tools/water-use/hardware/toilet-systems/terra-preta-toilet

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  1. Growtainerbau am Tag der Sortenvielfalt | wandelBar

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