Moderne Bibliothek im historischen Bahnhofsgebäude in Luckenwalde

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In Luckenwalde entstand im ehemaligen Bahnhofsgebäude nicht nur eine moderne Bibliothek mit über 40000 Medien zum Ausleihen, sondern auch ein Begegnungsraum für die Bürgerinnen und Bürger. So wurde gleichzeitig das Bahnhofsgebäude vor dem Verfall gerettet und das Bahnhofsviertel aufgewertet. 2010 wurde die Bibliothek sogar mit dem Deutschen Städtebaupreis (Sonderpreis für herausragende Projekte und Orte des Wissens und der Bildung) ausgezeichnet.

Wie die Idee entstand

Als vor einigen Jahren die Räume der Stadtbibliothek Luckenwalde zu klein wurden, machte sich die Bibliotheksleiterin Elka Freudenberger auf die Suche nach einem größeren Gebäude. Wie in vielen Kleinstädten stand auch in Luckenwalde das Bahnhofsgebäude schon länger leer. Um es vor dem Verfall zu retten hatte die Bürgermeisterin von Luckenwalde die Idee, die Bibliothek einfach in den Bahnhof zu verlegen, denn dieser bietet auch genug Platz. Und aufgrund der zentralen Lage sowie der guten Anbindung an Bus und Bahn erwies sich der Bahnhof außerdem als idealer Standort für die Bibliothek.

Vom Konzept zur Umsetzun

Die Bürgermeisterin von Luckenwalde unterstützte die Idee und Elka Freudenberger arbeitete ein Konzept aus. Im Jahr 2005 schrieb die Stadt einen Architektenwettbewerb aus, den das Architektenteam Wronna, Fleckenstein und Feldhusen aus Berlin gewann. Die Stadt kaufte das Bahnhofsgebäude von der Deutschen Bahn, sodass Ende 2006 der Umbau beginnen konnte. Zunächst war es notwendig, einen vom Gebäude getrennten Zugang zu den Gleisen herzustellen. Im Jahr 2007 wurde der Anbau, dessen Außenwand aus goldfarbenen Schuppen besteht, errichtet. Er steht für die Gegenwart und stellt einen Kontrast zu dem historischen Bahnhofsgebäude dar. Bei der Renovierung der Räume wurde darauf geachtet, ursprüngliche Elemente des Bahnhofs und somit seinen Charakter zu erhalten.

Hilfreich für die Realisierung der Idee war der Umstand, dass das Bahnhofsviertel Teil eines Stadtumbauprogramms ist. Die geplante öffentliche Nutzung des Bahnhofsgebäude qualifizierte das Projekt für eine Förderung durch das EU-URBAN-II-Programm. Das Projekt kostete insgesamt 3,4 Millionen Euro und wurde zusätzlich von Bund, Land und Kommune finanziert.

Die neue Bibliothek im alten Bahnhof

Im Juni 2008 wurde die neue Bibliothek eröffnet. Heute befinden sich dort rund 45000 Medien, die Bücher, Hörbücher CDs, DVDs und Zeitschriften umfassen. Für die Initiatoren ist wichtig, dass die Bibliothek „für alle offen“ ist. Es gibt einen Seminarraum, der von Gruppen genutzt werden kann. Desweiteren dient die ehemalige Bahnhofshalle auch als Veranstaltungsraum für Lesungen, Versammlungen, Theateraufführungen und Feste. Außerdem gibt es ein Lesecafé, das auch für Reisende und Wartende offen ist.

Im Jahr 2006 gründeten Unterstützer/innen der Bibliothek einen Förderverein. Unter anderem unterstützen einige Betriebe die Bibliothek finanziell, darüber hinaus betreibt der Verein das Lesecafé in der ehemaligen Bahnhofshalle. Da es immer wieder Kritik an dem Vorhaben und zeitweise wenig Akzeptanz für den Umbau gab, war die Unterstützung durch die Mitglieder des Fördervereins sehr wichtig für die erfolgreiche Realisierung.

Außerdem betonte Elka Freudenberger, dass die Entwicklung einer eigenen Marke sehr hilfreich sei, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. So wurde ein Bibliotheks-Logo entwickelt sowie ein Dach-Logo, das auch von anderen Geschäften rund um den Bahnhof genutzt wird bzw. werden soll.

Weitere Informationen

zur Bibliothek: http://bibliothek.luckenwalde.de/
zu URBAN II: http://ec.europa.eu/regional_policy/urban2/index_de.htm

Wissenslandkarte

Mindmap und Zusammenfassung als PDF

Einschätzung der regionalen Innovation

Zukunftsfähigkeit
Wirtschaftliche Dimension der Nachhaltigkeitwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Der Umbau war sehr teuer und wäre ohne Fördergelder nicht realisierbar gewesen. Die Bibliothek ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
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Das generelle Prinzip einer Bibliothek ist zwar umweltfreundlich, aber nicht projektspezifisch.
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Die Bibliothek kann von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, es gibt Angebote für alle Altersgruppen. Das Bibliotheks-Team liegt viel Wert auf die Einbindung der Luckenwalder/innen.
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Zwar musste kein neues Gebäude errichtet werden, doch auch der Umbau war energieintensiv.
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Das Bibliotheks-Team beantwortet gern Fragen zum Projekt, im Internet sowie einem eigenen Buch zur Bibliothek kann man viele Informationen finden.


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